Veröffentlichungen | Abstract
Preisprognosen mit Handelsvolumen
in: Finanzmarkt und Portfoliomanagement, 13. Jhrg. (1999), S. 178-193
Prof. Dr. Alexander Kempf [University of Cologne]
Olaf Korn [Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim]
Abstract:
Diese Arbeit untersucht empirisch die Frage, ob mittels des Handelsvolumens
die Richtung und Stärke zukünftiger Kursänderungen vorhergesagt
werden kann. Die zentralen Ergebnisse der Studie lauten: Es ist möglich,
die Stärke von Kursänderungen (Volatilität) - nicht jedoch
die Richtung von Kursänderungen - zu prognostizieren. Die Prognosegüte
wird hierbei verbessert, wenn die Prognose außer auf der Kurshistorie
auch auf Volumensinformationen aufbaut. Den größten Informationsgehalt
besitzt hierbei die Anzahl der getätigten Geschäfte, so daß
Prognosemodelle auf dieser Größe - und nicht etwa auf der Anzahl
gehandelter Kontrakte oder auf der Größe der Transaktionen - basieren
sollten. Bei Wahl der Transaktionshäufigkeit als Volumensmaß erweist
sich ein lineares Prognosemodell als passend, was die Anwendung des Prognosemodells
gegenüber einem nichtlinearen Ansatz deutlich vereinfacht.
Insgesamt zeigt die Arbeit, daß im Volumen Informationen über zukünftige
Preise enthalten sind. Eine Prüfung, ob diese Informationen auch in gewinnbringende
Handelsstrategien umsetzbar sind, muß in weiteren Studien erfolgen.
Die Resultate machen Hoffnung für Handelsstrategien, die prognostizierte
Volatilitätsänderungen auszunutzen suchen, nicht jedoch für
Handelsstrategien, die auf prognostizierten Kursänderungen beruhen.